Home / Ausbildung der Ausbilder – Prüfung AdA-Schein
Ausbilder für Auszubildende findet man in jedem Betrieb, der Auszubildende einstellt.
Besondere berufliche Voraussetzungen sind nicht erforderlich, wenn du den AdA-Schein machen möchtest. Ebenfalls gibt es kein Mindestalter. Eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein abgeschlossenes Studium sind jedoch von Vorteil.
Mit der bestandenen Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer bist du befähigt, Auszubildende in deinem erlernten Beruf auszubilden. Wichtig ist, dass du bei der Prüfung das ganze theoretische Wissen parat hast, welches du später benötigst, um die Lehrlinge auszubilden. Der AdA-Schein orientiert sich am praktischen Wissen und Können. Daher ist eine gute Vorbereitung auf die Prüfung wichtig.
Wer anderen Leuten Kenntnisse sowieso Fähigkeiten und Fertigkeiten vermitteln möchte, muss sein Handwerk beherrschen.
Ebenfalls solltest du rhetorisch fit genug sein, um klar und deutlich Ausbildungsinhalte zu vermitteln. Du musst die Auszubildenden anleiten und ihnen zur Seite stehen, wenn Probleme auftreten und eine Lösung gesucht wird. Es ist wichtig, dass du ein sicheres Auftreten hast. Denn die Auszubildenden sollen dir mit Respekt begegnen und dich akzeptieren. Du solltest ihnen ein Vorbild sein und zeigen, dass du das nötige Know-how besitzt, welches in den Beruf nötig ist. Denn es ist deine Aufgabe, dem Auszubildenden seinen erlernten Beruf lückenlos zu beherrschen und ihn auf seine Gesellenprüfung vorzubereiten. Auf dem Ausbilder der Auszubildenden liegt daher eine große Verantwortung. Wer Freude daran hat, andere Leute anzuleiten und gerne sein Wissen verbreitet, wird diesen Job lieben.
Jedoch solltest du in der Lage sein, auch damit umgehen zu können, wenn Kritik an deinem Führungsstil geäußert wird. Soziale Kompetenzen sind eine zwingende Voraussetzung für Ausbilder.
Du solltest Spaß am Umgang mit jungen Menschen haben und bereit sein, sich intensiv mit ihnen auseinanderzusetzen, denn während der ganzen Ausbildung die Auszubildenden bist du ihr Ansprechpartner. Es kann immer zu unerwarteten Problemen kommen, die nicht nur beruflicher Natur sind. Dann wird dein offenes Ohr gefragt sein und du solltest bereit sein, auf Lösungssuche zu gehen.
Wichtig ist, dass du dich dafür einsetzt, dass ein gutes Betriebsklima herrscht und die Auszubildenden gerne ihre Arbeit nachgehen.
Ebenfalls ist es notwendig, dass du als Ausbilder bereit bist, an Fortbildungen teilzunehmen um stets fachlich auf dem laufenden zu sein. Denn nur wer selber mit der Zeit geht, kann aktuelles Wissen vermitteln.
Die Prüfung vor der Industrie und Handelskammer besteht sowohl aus einer schriftlichen Prüfung und auch einem praktischen Teil.
Die Prüfung erfolgt nach der Ausbildereignungsverordnung, kurz AEVO genannt.
Der schriftliche Teil dauert 180 Minuten und besteht aus einer bundeseinheitlichen Klausur. Oft findet diese Prüfung mittlerweile am Computer statt. Die Prüfung besteht aus Multiple-Choice- Fragen aus vier Handlungsfeldern. Die Handlungsfelder reichen von allgemeinen Ausbildungsvoraussetzungen über die Vorbereitung und Durchführung einer Ausbildung bis zum Abschluss der Ausbildung.
Auf jede Frage gibt es fünf Antwortmöglichkeiten. Es wird vorgegeben, wie viele Antworten richtig sind. Die Anzahl der Fragen liegt ungefähr bei 70.
Du kannst bei der Prüfung 100 Punkte erreichen. Bei 50 Punkten erhältst du die Note 4 und hast damit die Prüfung bestanden.
Ein nicht bestandener Prüfungsteil kann zweimal wiederholt werden.
Im Internet findest du Testfragen bzw. Test-Prüfungen, damit du dich gezielt vorbereiten kannst. Der Lernstoff ist mitunter trocken, denn du solltest dich auch mit dem benötigten Gesetzestexten auskennen.
Bei der schriftlichen Prüfung sind Hilfsmittel erlaubt und du kannst deinen Gesetzestext zur Berufsbildung benutzen. Des weiteren sind dokumentenechtes Schreibpapier, ein Lineal und ein netzunabhängiger, nicht kommunikationsfähiger Taschenrechner erlaubt. Bei der Prüfung werden keine hochmathematischen Fragen gestellt. Doch es kann passieren, dass die Berechnung von einer anteiligen Ausbildungsvergütung von einem Monat verlangt wird.
Bei den erlaubten Gesetzestexten handelt es sich um unkommentierte Fassungen. Unterstreichungen und Klebezettel, damit du etwas schneller in dem Gesetzestext findest, sind erlaubt. Ein Smartphone ist selbstverständlich nicht erlaubt.
Die praktische Prüfung dauert 30 Minuten. Sie ist in zwei Teile gegliedert.
Die ersten 15 Minuten bestehen aus einer Präsentation eine Ausbildungssituation oder einer Durchführung. Der Prüfling entscheidet, für welche der Alternativen er sich entschließt.
Solltest du dich dazu entscheiden, eine Ausbildungssituation praktisch durchzuführen, benötigst du jemanden, der den Auszubildenden während der Prüfung mimt. Dies kann ein guter Freund oder ein Kollege aus einem Seminar sein.
Danach folgt ein 15 minütiges Fachgespräch. Darin begründet du, warum du dich für die Präsentation oder Durchführung entschieden hast. Die gesamte Prüfung ist bestanden, wenn du die Gesamtnote 4 oder besser bekommen hast.
Die praktische Prüfung findet maximal vier Wochen nach der schriftlichen Prüfung statt.
Prüfungstermine finden in der Regel einmal pro Monat statt. Die Prüfungstermine kannst du im Internet einsehen.
Da die Kapazitäten pro Prüfung begrenzt sind, solltest du darauf achten, dich rechtzeitig anzumelden. Anmeldeschluss ist häufig sechs Wochen vor der Prüfung. Es kann jedoch vorkommen, dass die Kurse 2 bis 3 Monate im Voraus ausgebucht sind.
Um dich auf die schriftliche Prüfung vorzubereiten, hast du verschiedene Möglichkeiten.
Die günstigste Variante ist das selber lernen aus Büchern. Es gibt diverse Bücher, die sich mit dem Thema beschäftigen. Der Vorteil ist, du kannst deine Lernzeit frei einteilen und musst zu keinem Lehrgang. Du kannst gemütlich zu Hause sitzen und lernen. Doch es ist zu berücksichtigen, dass du keinen konkreten Ansprechpartner hast.
Mit höheren Kosten verbunden ist das Lernen bei einem IHK Lehrgang. Es werden verschiedene Lernkurse angeboten. Es gibt sowohl Vollzeitkurse, Intensivkurse am Wochenende oder Teilzeit- Seminare.
Ferner kannst du dich für einen Online- Kurs anmelden oder für einen Fernlehrgang. Wichtig ist, dass du dich informierst, dass diese Kurse zertifiziert sind und die richtige Vorbereitung bieten. Ein online Fernlehrgang dauert ungefähr 6 Monate. Meistes bei Kursen dieser Art auch eine Präsenzveranstaltung vorgesehen.
Die Kosten für die einzelnen IHK Lehrgänge kannst du im Internet recherchieren. Da die Prüfungsgebühren bei den einzelnen Industrie- und Handelskammern dadurch variieren, dass die Kammer die Kosten selber bestimmen kann, gibt es keine einheitliche Prüfungsgebühr. Die Kosten findest du ebenfalls auf der Homepage der IHK, die für dich zuständig ist.
Welche IHK für dich infrage kommt, findest du unter folgendem Link: https://www.ihk.de/#ihk-finder
Im Durchschnitt liegen die Preise zwischen 130 und 200 €. Bei den IHK Lehrgängen sind die Prüfungskosten bereits im Lehrgang enthalten. Alternativ können wir dir diesen Anbieter im Raum Rhein-Main-Neckar empfehlen: https://zaw-primus.de/aktuelle-kurse/
Um dich für die Prüfung anzumelden, musst du neben deiner Adresse angeben, um welchen Beruf es sich handelt und ob es deine erste Prüfung ist oder du sie wiederholst. Ebenfalls wird gefragt, welchen Lehrgang du zur Vorbereitung belegt hast. Wenn dein Arbeitgeber die Kosten der Prüfung übernimmt, wird eine Erklärung der Kostenübernahme verlangt.
Die Lehrgangskosten sowie die Prüfungskosten kannst du im vollen Umfang von der Steuer absetzen. Nach bestandenem Lehrgang steht deiner neuen Aufgabe nichts mehr im Wege.